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Hofkapelle St. Hubertus

In Bedburg-Oppendorf, am heutigen „Schunkenhof" steht die im 17. Jahrhundert errichtete Hofkapelle die dem Heiligen Hubertus geweiht ist. Es ist anzunehmen, dass an gleicher Stelle bereits viel früher eine Kapelle mit gleichem Patronat existierte.

Der Schunkenhof war bis zur napoleonischen Säkularisation kirchliches Besitztum und hieß Gereonshof oder auch Gereonsstift. Schon 1131 wurde eine am Gereonshof gelegene Mühle „in Gilgowe inter Trosthorp et Luppe" (gelegen in der Wiese hinter der Schunkenhof) von Werinbold, Kanonikus von St. Gereon in Köln gekauft und den Brüdern von St. Gereon geschenkt.

1349 wurde das Anwesen von Ritter Cono, genannt Kirksdorf van Emme, bewirtschaftet. Bis zur Säkularisation 1802 Gereonshof genannt, ab 1821 Schunkenhof.

1349 wurde das Anwesen von Ritter Cono, genannt Kirksdorf van Emme, bewirtschaftet. Bis zur Säkularisation 1802 Gereonshof genannt, ab 1821 Schunkenhof.

Diese Kapelle ist ein einschiffiger Putzbau mit dreiseitigen Chorschluss und misst in der Länge 7 Meter, in der Breite 4,5 Meter und in der Höhe bis zur Turmspitze 7-8 Meter. Sie ist im Barockstil gebaut, neuerdings mit Zement glatt verputzt. Das Schieferdach ist geschweift und trägt ein 6-seitiges Türmchen mit geschieferter geschweifter Spitzhaube, die mit einem wuchtigen Eisenkreuz und Hahn gekrönt ist.

Die vordere Frontmauer, in reiner Barockform, zeigt zu beiden Seiten der schweren zweiflügeligen Eichentür einen etwa 10 cm weit vorspringenden rechteckigen Strebepfeiler mit einfachem Kapitalabschluss. Über der gewölbten Türe zeigt sich im Frontgiebel ein viereckiges Fenster mit hölzernen Schalllochblenden. Dahinter ist die Glockenstube für das aus der Kirche von Oberaußem stammende alte Glöckchen mit der Inschrift: „Mich schenkte zu Ehren der Allerseelen-Andacht J. W. Baumann". Im oberen Giebelabschluss zeigt sich das symbolische Dreieck auf die heiligste Dreifaltigkeit hindeutend.

Die Kapelle wurde 1934 von Herrn Wilhelm Rath vollständig renoviert, wobei die äußeren und inneren Formen der Kapelle erhalten blieben und die Gewölbedecke neu ausgemalt.

Adresse: Oppendorfer Straße, 50181 Bedburg (Gut Schunkenhof) bzw. Am Schunkenhof 0, 50181 Bedburg-Oppendorf

Kapelle St. Hubertus

Hl_Hubertus

Hubert geboren um 655,. wirkte als Glaubensbote in Südbrabant und in den Ardennen. Nach der Ermordung des Bischofs Lambert um 705 wurde Hubert Bischof von Maastricht. Um 715 übertrug Hubert die Gebeine Lamberts von Maastricht nach Lüttich, wohin er den Bischofssitz verlegt hatte. Hubert starb am 30. Mai 727 zu Tervueren bei Brüssel. Seine Gebeine wurden am 3. November 743 erhoben und 825 in das Ardennen-Kloster Andagium übertragen, das fortan nach ihm St.-Hubert genannt wurde. Seit den Hugenotteneinfällen 1568 ist der Verbleib der Reliquien in Dunkel gehüllt.

Quelle: http://www.heilige.de

Holzaltar_St_Hubertus

Ins Innere der Kapelle steigt man von draußen eine Stufe herab. Das Gewölbe, ein romanisches Kreuzgewölbe, wurde bei der Instandsetzung um 40 cm höher gelegt. Es zeigt kräftige, aus den Seitenwänden glatt herauswachsende gerundete Rippen; das Gewölbe setzt sich über dem Altar in Apsisform mit gleichen Rippen fort. Zwei leicht gewölbte Seitenfenster mit einfachem Buntglas geben dem Licht Zutritt.

Der Holzaltar stammt aus späterer Zeit als der Bau der Kapelle. Vier glatte Säulen mit reich geschnitzten Kapitalornamenten umrahmen ein altes St. Hubertusbild, das neu, aber wenig glücklich überarbeitet wurde. St. Hubertus kniet neben seinem Ross und seinem Jagdhund vor dem Kreuz tragenden Hirsch in einem Walde. Oberhalb des Altarbildes befindet sich eine Heiligen- oder Kreuznische. Der Altartisch, der keine Kerzenbank aufweist, hat noch den vom Bischof geweihten Altarstein, wie er zur Darbringung des heiligen Messopfers vorgeschrieben ist; nur fehlen die Reliquien darin.

Tatsächlich ist früher in dieser Kapelle längere Zeit die hl. Messe gefeiert worden. Ein im Besitz des Schunkenhofs befindliches Missale (Messbuch) aus dem Jahre 1675 trägt die Inschrift „ad usum sacelli sancti Huberti in Oppendorf" (Zum Gebrauch in der Kapelle des hl. Hubertus in Oppendorf). Zur Zeit Napoleons hat ein „Monsieur Vaessen, Protonotaire apopstolique et curé trés Digne" dort die hl. Messe gelesen (vergl. Grabstein auf dem Friedhof). Später noch hat ein auf dem Schunkenhof in Ruhe lebender Geistlicher Hambloch diese Kapelle benutzt.

Galerie

4 Bilder

In den vier Zwickeln des Kreuzgewölbes finden wir vier Bilder mit bäuerlichen Motiven. Über dem Altar eine Darstellung des hl. Isidor als Ackersmann, wie er beim Angelusläuten auf dem Feld kniet und betet. Im rechten Zwickel ist das Bild des Einsiedlers hl. Antonius zu sehen. Über der Eingangstür ist der Schutzheilige gegen Feuersbrünste, der hl. Florian, im Gewand eines römischen Kriegers dargestellt und zeigt, wie er Wasser auf ein brennendes Gehöft schüttet. Das vierte Bild schließlich zeigt den Patron der Reiter und Pferde, den Kriegshelden und späteren Bischof, den hl. Quirinus mit einem Pferd.

Nach den Zeiten der regelmäßigen Nutzung der Kapelle, diente sie auch als Stationsaltar bei den Fronleichnamsprozessionen der Pfarrgemeinde Lipp. Seit vielen Jahren wird die alte Tradition gepflegt, einmal im Jahr, und zwar zum Fest des hl. Hubertus, am 3. November, hier eine hl. Messe zu lesen, verbunden mit der Segnung von Brot und Salz.

 Vor wenigen Jahren war zur Erntezeit ein Rübentransporter mit voll beladenen Anhängern auf dem höher gelegenen Feldweg abgestellt worden, ins Rollen gekommen und hatte sich seitlich in das kleine Gotteshaus gebohrt. Dicht vor dem Altar blieb der Traktor stecken.

Die unter Denkmalschutz stehende Kapelle konnte, wenn auch mit weiteren schmerzlichen Belastungen, erneut restauriert werden letztlich dank der Eigentümerin und der mit ihr verbundenen Familientradition.